Über Aerosoltherapie

Effektiv und effizient

Die Anzahl der neu aufgetretenen chronischen Atemwegserkrankungen ist dramatisch angestiegen. Fachzeitschriften, wie das Ärzteblatt, raten deshalb verstärkt zu Inhalationsbehandlungen für die Therapie, aber auch zur Prophylaxe. Zu Therapiezwecken können Medikamente durch geeignete Inhalationsgeräte direkt an den Wirkort gelangen. Dadurch reicht meist schon ein Zehntel der sonst benötigen Arzneimitteldosis für den gleichen Effekt. Es können aber auch bei höheren Dosen gravierende systemische Arzneimittelwirkungen umgangen werden.

Fachärzte empfehlen daher Aerosoltherapien zur Behandlung zahlreicher Atemwegserkrankungen. Zur Vorbeugung von Erkrankungen reicht es aber oftmals schon, physiologische Kochsalzlösungen ohne Medikamentenzusatz zu inhalieren. Das kann nicht nur schleimlösend und somit hilfreich zur Selbstreinigung des Körpers, sondern auch stresslösend sein.

Unter Aerosoltherapie versteht man die Inhalation fein vernebelter/zerstäubter flüssiger oder fester Schwebeteilchen (Aerosol) über die Atemwege. So können mit Hilfe geeigneter Inhalationsgeräte weitestgehend alle Inhaltsstoffe aus bspw. einer Flüssigkeit eingeatmet werden. Wenn man z. B. Salzwasser stattdessen durch Erhitzen zum Kochen brächte, würde nur das Wasser verdampfen. Das Salz hingegen hat einen zu hohen Siedepunkt. Es kann zwar teilweise vom Wasserdampf getragen und transportiert werden, gelangt aber nicht so tief in die Atemwege. Darüberhinaus ist die hohe Temperatur beim Inhalieren durch Verdampfen für viele Medikamente nicht geeignet.

Inhalationsgeräte hingegen machen es möglich Salze und Medikamente dem Körper optimal zuzuführen; genau dort wo sie gerade in den Atemwegen gebraucht werden. Die Effektivität und Qualität der Behandlung hängt dabei meist von der durchschnittlichen Partikelgröße des Aerosols ab, da sie die Eindringtiefe und damit den Wirkort bestimmt.
Dabei spielt aber auch das Tröpfchenspektrum, sowie die prozentuale Verteilung der Tröpfchengrößen darin, eine entscheidende Rolle. Nehmen wir ein Beispiel: Breitgefächertes Tröpfchenspektrum mit einem darin enthaltenen großen Anteil sehr kleiner Tröpfchen. Ein solches Spektrum vermag es einen Großteil unserer Atemwege zu erreichen (breites Tröpfchenspektrum) und konzentriert sich dabei auf die tiefen Atemwege (Anteil kleiner Tröpfchen).

Faustformel: Je kleiner die Partikel, desto tiefer dringen sie in die unteren Atemwege vor. Zusätzlich beeinflusst die Atemtechnik der Anwender die Lungengängigkeit in erheblichen Maße. Je schneller der Patient atmet, desto kleiner müssen die Partikel sein. Wegen u.a. dieser Faktoren gibt es zur Behandlung der oberen und unteren Atemwege unterschiedliche, auf die Bedürfnisse des Patienten ausgelegte, Inhalationsgeräte.

Vor allem wenn man auf eine effektive und sparsame Medikamentenverwertung besonderen Wert legt, sollte man darauf achten ein Gerät zu wählen, welches keinen eigenen Austrag hat. Bei solchen Geräten verbleibt das Medikament im Inhalator bis es aktiv eingeatmet oder durch ein Beatmungssystem ausgetragen wird.

Unsere Atemwege sind ein komplexes System, welches viel mehr als nur zum Transport der Atemluft dient. Sie können in obere und untere Atemwege gegliedert werden und übernehmen äußerst wichtige Funktionen zur Aufbereitung der Atemluft. Dazu gehören u.a. die Befeuchtung, Erwärmung, Filterung und die immunologische Abwehr.

Unsere Atemwege sind täglich rund um die Uhr einer Menge Einflüsse ausgesetzt. Luftverschmutzung, Mikroorganismen (z.B. Bakterien oder Viren) und andere Fremdkörper belasten sie und können krank machen. Nach dem Magen-Darm-Trakt weisen die Atemwege die höchste Anzahl an Keimen auf. Dabei kann die Selbstreinigung der Atemwege schnell mal an ihre Grenzen kommen. Daher kann es sehr empfehlenswert sein schon zur Prophylaxe regelmäßig zu inhalieren, um ben Körper bei der Selbstreinigung zu unterstützen.

Obere Atemwege: Die oberen Atemwege umfassen Mund- und Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen, Rachen und Kehlkopf.

Untere Atemwege: Die unteren Atemwege umfassen Luftröhre und Lungen. Die Atemluft gelangt über die Luftröhre in die Bronchien, die in die Lungen führen. Die Bronchien verzweigen sich und münden in die Bronchiolen, die sich wiederum weiterverzweigen und abschließend in die Alveolen (Lungenbläschen) münden. Hier findet dann der Gasaustausch statt.

Ultraschallvernebler: Ultraschallvernebler zeichnen sich dadurch aus, dass sie ausgesprochen leise sind und auch Langzeitverneblungen, für entsprechend geeignete Geräte, unproblematisch sind.

Ultraschallvernebler basieren auf dem Prinzip, dass elektrische Energie in mechanische Schwingungen umgewandelt werden. Dabei wird durch elektrischen Strom bspw. eine Keramikplatte mit speziellen physikalischen Eigenschaften verformt und letztlich in Schwingung versetzt (Piezoeffekt). Wenn man nun das Ultraschallgerät mit einer geeigneten Flüssigkeit (z.B. einem Medikament) befüllt, gelangt diese in Kontakt mit der Keramikplatte. Ist das Gerät in Betrieb, überträgt dann die Keramikplatte die oben beschriebene Schwingung auf die Flüssigkeit, woraufhin sich sehr feine Aerosolpartikel lösen.

Druckluftvernebler: Druckluftvernebler bestehen aus einem Kompressor und einem Vernebler. Daher werden sie auch Kompressorvernebler genannt. Der Kompressor erzeugt einen starken Luftstrom, der durch einen Schlauch in eine Düse gepresst wird. Im Vernebler wird dadurch ein Unterdruck erzeugt, der die dort befindliche Flüssigkeit (Medikament) ansaugt (Venturi-Prinzip).

Dabei lösen sich feine Partikel von der Lösung, die zunächst an eine Prallplatte geschleudert werden, bevor sie mit der austretenden Luft, das Aerosol bilden. Die Partikelgröße wird bei diesem Prozess hauptsächlich von der Größe der Düsenöffnung und der Konstruktion der Prallplatte bestimmt. Druckluftvernebler zeichnen sich dadurch aus, dass man verschiedene Vernebler anschließen kann. So können an ein und dem selben Kompressor, je nach Bedarf, verschiedene Vernebler mit unterschiedlichen Eigenschaften verwendet werden. Je nach den Bedürfnissen des Anwenders, kann ein Ultraschall- oder auch ein Druckluftvernebler geeigneter sein. Wir beraten Sie gerne näher dazu. Hier finden Sie unsere Kontaktdaten.

Als Privatkunde sprechen Sie am besten auch mit Ihrem Arzt. Dieser kann Ihnen ein Inhalationsgerät auf Rezept verschreiben. Inhalationsgeräte gelten als Hilfsmittel und werden dadurch glücklicherweise nicht in das Arznei-, Verband und Heilmittelbudget des Arztes eingerechnet. Informieren Sie sich zusätzlich über die jeweiligen Konditionen der Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten teilweise oder in voller Höhe.